Kinder-Pneumologie

Erweiterte Lungenfunktionsuntersuchung jetzt Routine

Die pulmologischen Untersuchungsmethoden wurden durch die Anschaffung eines Bodyplethysmographen deutlich erweitert. Das Wortungetüm Bodyplethysmographie lässt sich am zuverlässigsten mit Ganzkörperlungenfunktionsmessung übersetzen. Gemeint ist damit ein seit 1956 bekanntes Verfahren der Pulmologie zur Messung von Lungen- und Atemparametern. Eine Vielzahl der bei der Bodyplethysmographie gemessenen atemphysiologischen Größen, wie der Atemwiderstand und die verschiedenen Lungengasvolumina, sind mit anderen Messtechniken ansonsten nicht zu erfassen.

Im Krankenhaus und in Praxen niedergelassener Lungenfachärzte gilt die Bodyplethysmographie als Diagnoseverfahren der ersten Wahl. Die Untersuchung mittels Bodyplethysmographen stellt die ideale Lungenfunktionsprüfungsmethode dar, da sie im gleichen Untersuchungsgang alle Parameter zuverlässig ermitteln kann.

Messungen sind bei Kinder ab etwa sechs Jahren möglich. Der Patient sitzt während der Messung in einer geschlossenen luftdichten Kabine – ähnlich einer Telefonzelle – und atmet über ein Mundstück, das mit einem außenliegenden Behälter verbunden ist. Um zu verhindern, dass Luft über die Nase entweicht, erhält der Betroffene eine Nasenklammer. Er atmet bei der Untersuchung normal, beschleunigt und atmet tief ein und aus, damit die unterschiedlichen Lungenfunktionswerte genau erfasst werden können. Zusätzlich führt der Arzt in der Regel eine sogenannte Verschluss-druckmessung durch. Dazu wird das Mundstück kurzzeitig blockiert und der Untersuchte versucht, gegen diesen Verschluss aus- und einzuatmen. Ein Sensor erfasst, wie stark der Atemstrom des Untersuchten ist – mit welcher Kraft er also ein- und ausatmet. Gleichzeitig registrieren Sensoren den Druck in der Kabine. Ein Computerprogramm verarbeitet die gemessenen Daten und berücksichtigt dabei Alter, Gewicht und Geschlecht des Patienten. Am Ende entsteht ein vollständiges Messprotokoll.

Mit der Bodyplethysmographie lassen sich verschiedene Lungenerkrankungen sicher unterscheiden. Die Messwerte erlauben eine schnelle Einordnung, ob Atemwege verengt oder verhärtet sind. Es lässt sich auch gut feststellen, ob Luft von der Atmung ausgenommen wird, d.h. sich in der Lunge versteckt. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung, sowohl für die Therapieentscheidungen, als auch für die Therapieüberwachung.

Wichtig: Angst braucht niemand vor der Untersuchung zu haben. Sie tut nicht weh, liefert aber schnell wertvolle medizinische Daten.